Geleitwort Knochen
von Jacqueline Montemurri
Ich habe mindestens fünf Bücher von Axel Kruse im Bücherregal und drei auf dem Kindle. In sechs davon stehen zusammen acht Geleitworte. Alle von SF-Kollegen. Somit habe ich offenbar als erste weibliche SF-Autorin die Ehre, eine von Axels Geschichten einzuleiten. Das freut mich ganz besonders, denn ich schätze Axel als Autor und als Mensch sehr. Wir kennen uns schon viele Jahre und obwohl wir luftlinienmäßig nur etwa fünfzehn Kilometer voneinander entfernt wohnen, treffen wir uns meist nur auf Cons in weiter Ferne. Auf gemeinsamen Heimfahrten über die Autobahn haben wir viele interessante Gespräche geführt und so erfuhr ich auch außerhalb der Literatur einiges über ihn und sein Leben. Bei einem gemeinsamen Museumsbesuch in Essen zum Thema „I was a Robot“ habe ich zudem einen seiner Söhne kennenlernen dürfen. Axel begegnet mir stets als Familienmensch, jemand, der sich um andere sorgt, sie im Leben unterstützt. Das findet sich auch in seinem Buch wieder.
In diesem sechsten Roman über den Raumfrachterkapitän Samuel Kors entführt uns Axel erneut in eine Welt voller Machtkämpfe, Intrigen, Unterdrückung, aber auch auf besondere Welten mit phantastischen Geschöpfen wie etwas den „Mägen“. Und Axel wäre nicht Axel, wenn nicht zahlreiche Raumschiffe darin vorkämen. Den Leser erwartet vordergründig eine spannende Abenteuergeschichte in einem rauen aber auch farbenprächtigen Universum. Doch wenn man genau liest, so geht es nicht nur um Machtkämpfe in einem imperialen Reich, Drogenschmuggel oder das Geheimnis um einen prähistorischen Knochen. Nein, sondern wir begegnen auch Axel selbst. Denn hinter der rauen Schale Kapitän Kors verbirgt sich ein sensibler Mensch, dem seine Familie wichtig ist – seine Kinder, ob biologisch oder adoptiert. Es geht um Generationskonflikte, um das Loslassen der Kinder, damit sie ihre eigenen Fehler machen können, ihren eigenen Platz im Leben finden. Aber es geht auch um das Einstehen füreinander und die Hilfe in Zeiten der Gefahr und der Not.
Ich sehe in diesen Aspekten Axel persönlich durch die Figur Samuel Kors hindurchschimmern. Den Vater Axel und nicht nur den Autor. Jeder der Kinder hat, weiß, dass es nicht immer leicht ist, diese auf ihrem Weg zu selbstbewussten Menschen mit selbstbestimmtem Leben zu begleiten. Axels Geschichte kommt aber keinesfalls bedrückt daher, sondern optimistisch und zukunftsbejahend. Natürlich erwartet den Leser auch Action, unerwartete Wendungen und ein detailreich ausgearbeitetes Universum.
Da ich das Buch schon gelesen habe, weiß ich, dass das Abenteuer um Kapitän Kors noch nicht zu Ende ist. Also tauche ein in die fiktive Welt des Axel Kruse mit ihren realen Anleihen und Bezügen, und lass dich ins derolianische Reich entführen bis an den Rand des bekannten Universums und darüber hinaus…